Zu den spektakulärsten Bräuchen der ländlichen Folklore in der Wallonie gehört das große Feuer.
In unseren ländlichen Gegenden wurde das Große Feuer entweder am Johannistag, dem 24. Juni, d. h. zur Sommersonnenwende, oder am ersten Fastensonntag, dem sogenannten Brandsonntag, angezündet. Es handelt sich hierbei um einen tausendjährigen Brauch.
Das Große Feuer hatte eine symbolische Bedeutung. Im Namurois war man dem Großen Feuer am Sonntag der Brandsätze treu. Es kündigte das Ende des Winters und den Beginn des Frühlings an. Es markierte das Ende der Nachtwachen. Ein sehr altes Sprichwort besagt: „Au Grand Feu, les sizes au feu“. Die sizes oder veillées wurden in den als schwarz geltenden Monaten, d. h. von November bis Februar, abgehalten.
Das Grand Feu de Bouge wird jedes Jahr am Dimanche des brandons, dem ersten Fastensonntag, angezündet.
Rue de l'Institut, Bouge Namur, Belgique